Biologische Vielfalt erleben von der Schwäbischen Donau zur Schwäbischen Alb - Workshop zum "Riedlinger Naturguide"
Als „RIEDLINGER NATURGUIDE“ leisten sie ganz entscheidende Impulse für die Umweltbildung durch Naturerfahrung für Menschen, ob jung oder alt, ob aus Riedlingen, seinem Umland, oder als Urlaubsgast. An den Beispielen von fünf verschiedenen Naturerlebnisräumen schaffen sie rational wie emotional anregende Berührungspunkte zu den Besonderheiten unserer bunten und einzigartigen Welt, von Pflanzen und Tieren im Raum Riedlingen. Sie bringen entschleunigt und behutsam unseren Mitmenschen den vordergründig unscheinbaren und doch sehr faszinierenden Artenreichtum in seiner großen Vielfalt wieder nahe. Dafür bilden wir interessierte wie engagierte „RIEDLINGER NATURGUIDES“ aus, denen die Erhaltung und der Schutz unserer Natur ein Herzensanliegen ist, die dabei gerne ihr Wissen weitergeben und Menschen für die kleinen und großen Wunder der Natur begeistern wollen. Kursdaten im Überblick: Kursexperten: • Armin Bochtler, Experte der Fauna in der Raumschaft Riedlingens, Vogelkundler, Storchenbeauftragter • Helmut Emrich, Wanderführer Schwäbische Alb, zertifizierter Natur- und Landschaftsführer, Donaugewässerführer • Dr. Joachim Kieferle, u.a. NABU Vorsitzender, Donaugewässerführer, Ideengeber und Begründer des Biodiversitätspfads • Dr. med. Hans-Peter Schreijäg, u.a. Naturarzt, Donaugewässerführer • Ludwig Geißinger, Riedlinger Naturguide, Kursentwicklung und Moderation Kostenbeitrag: 84,00 € Termine und Themen in der Übersicht: Kurstag 1: Donnerstag 11.04.2024 19:00 – ca. 21:00 Uhr Ort: VHS Riedlingen Kurseröffnung: • Begrüßung und Warm Up • Fotoshow: Impressionen der biologischen Vielfalt in Riedlingen und Umgebung • Einführung und Ziele der Schulung ◦ Klimawandel, Nachhaltigkeit, Achtung und Erhaltung der Natur, ◦ Schwäbische Alb und Flusslandschaften von der Eiszeit bis heute: Wald, Kulturland, Feuchtbiotop, Flusslandschaft am Beispiel des neuen Biodiversitätspfades • Austausch im Plenum Kurstag 2: Samstag, 20.04.2024 13:30 - 17:00 Uhr Naturerlebnisraum Mißmahl'sche Anlagen mit ihrem einzigartigen Auwald Treffpunkt: Infopoint der Stadt Riedlingen in der Hindenburgstraße Zahlreiche Weiher, kleine Wanderpfade, ein Schaubienenstand und Biberbauten führen uns durch den besonderen und durch seinen Auwald einzigartigen Naherholungsraum. Sitzbänke, Spiel- und Grillplätze laden zum Ausruhen und Genießen ein. Flora und Fauna bieten uns eine beeindruckende Vielfalt von seltenen Vogelarten, das vielfältige Wirken des Landschaftsgestalters Biber, bis hin zu einem sehr gepflegten Schaubienenhaus. Die Mißmahl'schen Anlagen sind, als ausgewiesenes FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) zudem noch die größten, wie gleichzeitig gefährdeten , zusammenhängenden Donau- Auwälder in Baden-Württemberg. Sie lassen uns ein Bild davon erahnen, wie sie das gesamte Donautal noch vor tausend Jahren bedeckten. Eine Landschaft voller Grün, das die Wildheit einer naturbelassenen und doch sehr schutzbedürftigen Auenlandschaft zeigt. Kurstag 3 Samstag, 08.06.2024 13:30 - 17:00 Uhr Naturerlebnisraum „Naturschutzgebiet Flusslandschaft Donauwiesen“ Treffpunkt: Parkplatz hinter der Jet-Tankstelle Riedlingen • Östlich der Stadt Riedlingen durchwandern wir auf dem Weg durch das Naturschutzgebiet „Flusslandschaft Donauwiesen“ eine „Kleine Donauschleife“, und das Landschaftsschutzgebiet „Ried an der Donau“. Wir treffen auf eiszeitliche Kiese, in manchen Bereichen auf Niedermoore, sowie Altwasserreste und Grünlandnutzung. • In der Donauaue stehen Nützen und Schützen von Flusslandschaften im Focus. Dort sprechen wir über Landnutzungsfragen zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialem, verantwortlichen Freizeitverhalten im Aue-Weideland, wo Rinder über Landschaftspflegeverträge die Landschaft offen halten. • Die Bedeutung von Schutz- u. Rückzugsgebieten u.a. für Weißstorch, Eisvogel, Biber und weitere Feuchtigkeit liebende Anspruchsarten. In den Schutzgebieten an der Donau, wo fast jährlich Wassergewalten bei Donau-Hochwasser sichtbar sind, besprechen wir Donau-Erleben und die Bedeutung der Aue als Hochwasserpuffer. • Gemeinsam erarbeiten wir uns Ideen und Methoden, um bei Führungen Menschen für einen achtsamen Umgang mit dem Lebensraum Flusslandschaft Donauwiesen zu sensibilisieren, und Natur mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Kurstag 4: Samstag, 22.06.2024 13:30 – 17:00 Uhr Naturerlebnisraum Feuchtbiotope – Riedlinger Biberland Treffpunkt: Buswendeplatte unterhalb der neuen Schwimmhalle, Riedlingen • Wir blicken auf den Zollhauser Graben, den Standort der früheren Zollhauser Mühle und bachaufwärts in einem Zwischenstück auf das Feuchtbiotop am Siedlungsbereich “Goldbronnen II“. Dort – im Biotopverbund feuchte Standorte, im „Biberland“ - erkunden wir auf eine große Artenvielfalt von Flora und Fauna. • Die Umweltbildungsarbeit des Kreisgymnasiums Riedlingen zu heimischen Laub-und Nadelbäumen, Amphibien und einheimischen Singvögeln als „Beitrag der Schulen zum Biodiversitätspfad der Stadt“ unterstützt uns bei künftigen Führungen. Für uns als RIEDLINGER NATURGUIDES zukünftig eine gute Möglichkeit zu einer weiter vertiefbaren und konstruktiven Arbeit mit Riedlinger Schulen. • Im Gewann Weiher mit geschütztem Seggenried beim Neubaugebiet Goldbronnen II werden die Renaturierung des Zollhauserbaches und die positiven Auswirkungen auf den Lebensraum für Wasservögel, Insekten, Biber sowie die Gewässergüte erlebbar. Künftig werden uns Informationstafeln und ein Aussichtstürmchen als störungsfreie Beobachtungsstation bei Führungen durch diesen Naturerlebnisraum unterstützen. Wir werfen einen Blick auf den zufließenden Goldbronnenbach mit der Kneipp-Anlage: Eine Aufwertung zum Thema „Biologische Vielfalt und Heilpflanzen“. • Gemeinsam erarbeiten wir uns auch hier Impulse und Ideen auf der Basis unserer eigenen Kenntnisse und Erfahrungen, um bei Führungen Menschen für einen achtsamen Umgang mit diesem Lebensraum zu sensibilisieren und den Artenreichtum mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Kurstag 5: Samstag, 13.07.2024 13:30 - 17:00 Uhr Naturerlebnisraum um Grüningen mit landwirtschaftlichen Kulturlandschaften, Naturdenkmälern, Albaufstieg Treffpunkt: Schutzengelkapelle Grüningen (gegenüber Parkplatz Österberg) • Wir stellen heute die Begradigung des früher mäandrierenden Bachverlaufes des Zollhauserbaches den vorherigen Renaturierungsflächen als Kontrastprogramm gegenüber und gelangen zum Landschaftsschutzgebiet beim ehemaligen Wasserschlössle zu Grüningen. Die Landschaft ist geprägt durch die auslaufenden Hänge des Tautschbuchs und des Österberges, aus denen an manchen Stellen Schichtquellen hervortreten. Ihre Verwitterungsböden begünstigen in ebeneren Bereichen den Ackerbau. • Warum es Naturdenkmale gibt, welchen kulturellen und naturschutzfachlichen Wert sie haben, besprechen wir an der Schutzengelkapelle, wo drei uralte Linden die Landschaft prägen. Gleich nebenan an den Krautländern kommt das Thema „Erhalt von alten Kultursorten“ zur Sprache und was Gartenfreunde und Naturliebhaber dafür tun können. Am aufgestauten Feuchtbiotop schauen wir gemeinsam auf schützenswerte Vorkommen und sensibilisieren zu einem nachhaltigen und schonenden Umgang mit der Natur (z.B. ganz praktisch: „Warum eine Entenfütterung problematisch ist,...“) Kurstag 6: Samstag, 14.09.2024 13:30 - 17:30 Uhr Naturerlebnisraum Streuobstwiesen, Feldgehölze, Wald am Albrand, von Oberschwaben bis zu den Alpen Treffpunkt: Friedhof Grüningen, Abschluß bei Dennete in Pflummern • Im Gewann „Beim Gottesacker“, vorbei an linearen geschützten Baum- und Feldhecken, steigt der Pfad zum Waldsaum am Tautschbuch stetig an. Hier greifen wir die Funktion von Feldgehölzen als Strukturbildner in der Landschaft auf. • Am Waldsaum entlang erreichen wir den höchsten Punkt auf nahezu 700 m mit einem, bei guter Sicht, grandiosen Alpenpanorama. Wir stellen Bezüge her zum Kulturland, zur Bewirtschaftung früher u. heute und zur Landschaftsentstehung im Anblick des gegenüberliegenden „Österberg“, einem herauserodiertem Zeugenberg aus der tertiären Alb. • Im Staatsforst mit schönen Buchenbeständen befassen wir uns mit den Themen „Wald als Ökosystem, Klimawandel und Waldumbau, Totholz“. Die Gemarkung Pflummern ist von mehr oder wenigen steilen, oft bewaldeten Hängen geprägt, frühe Rodungen fanden am Talzug des Altbaches statt, der zur Donau hin entwässert. • Wir blicken auf die evangelische Kirche, auf artenreiche Magerwiesen in den Streuobstreichen Pflummerns und hin zum Endpunkt (od. Anfangspunkt) des Biodiversitätspfades beim Pfarrhaus („Mörikehaus“). • Bei dieser sehr abwechslungsreichen Exkursion bleibt genügend Raum zur gemeinsamen Erarbeitung von Ideen, um bei Führungen Menschen, ob jung oder alt, für die Weite des „Oberlands“ zu begeistern und für einen achtsamen Umgang mit diesem Lebensraum zu sensibilisieren. Kurstag 7 und 8: Samstag, 28.09.2024 und Samstag 19.10.2024 jeweils 12:45 - 17:00 Uhr Vom Albrand bis in die Altstadt von Riedlingen, 1. und 2. Teil: Die fünf verschiedenen Naturerlebnisräume am Beispiel des Biodiversitätspfades gemeinsam erspüren Treffpunkte nach Ansage gemeinsamer Abschluss in Riedlingen • Wir „erwandern“ gemeinsam die Gesamtstrecke des Biodiversitätspfades von Pflummern bis in die Altstadt von Riedlingen. • Jeder Teilnehmer übernimmt über ein Wegstück die Rolle des RIEDLINGER NATURGUIDES. • Die Referenten unterstützen mit kleinen Impulsen zu Entstehungsgeschichte, Wissenswertem u. div. Besonderheiten (z.B. Wasserwelt der Schwäbischen Alb, Altbachquelle) • Wir sprechen weitere Wandervorschläge und Varianten an für einen Rückweg über den Österberg nach Grüningen bzw. Riedlingen. • Zusammenfassung und gemeinsame Reflexion bei gemütlicher Einkehr in der Altstadt von Riedlingen (Wegstrecke jeweilsca. 7 km, gutes Schuhwerk, Getränk, evtl. zusätzl. Kosten für Busfahrt und Einkehr einplanen) Kurstag 9: Dienstag, 24.10.2024 19:00 - 21:00 Uhr VHS-Festsaal, St. Gerhard-Schule, Riedlingen Letzter Kursabend • Die Tätigkeit als Riedlinger Naturguide: ◦Rechtliche Fragestellungen, z.B. was gilt es zu beachten um rechtssicher Führungen anbieten zu können ◦Ausrüstungstipps ◦Kleine Erste Hilfe Tipps • Ausblick und Perspektiven: • Der RIEDLINGER NATURGUIDE als Experte:in, eingebunden in einem Netzwerk mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten (Naturschutz, Landschaftspflege, Vogelbeobachtung und -führungen, Erweiterung der Führungen wie der Altstadt und od. andere Naturerlebnisräume (z.B. Mißmahlsche Anlagen,...) • Jährlicher Riedlinger Naturguide Fachtag zum kollegialen Expertenaustausch, zu Planungen von Führungen und weiteren Aktivitäten • Perspektivisch: Führungen im Rahmen der kommenden Gartenschau • Patenschaften für die einzelnen Naturerlebnisräume • Projekttage, Führungen mit Schulen, Kitas • Weitere Ideen • Kursabschluss mit Zertifikatsübergabe Die Kursteilnehmer erhalten einen digitalen Kursordner mit Wissenswertem rund um die Naturerlebnisräume und den Biodiversitätspfad. Enthalten sind, neben der Kursbeschreibung in Form einer Loseblattsammlung, entwicklungsgeschichtliche Daten, Fakten, Hintergründe und Aufsätze, Referentenimpulse, im Kurs verwendete Präsentationen, Methodenimpulse aus den einzelnen Kurstagen, Tipps, sowie Möglichkeiten für eigene Notizen.